Glaube ist immer politisch!Welche Rolle kommt dem Protestantismus in aktuellen politischen Debatten zu?
Soll Kirche sich aus politischen Themen raushalten? Muss sie schweigen? Oder darf sie etwas dazu sagen? Kann sie unter Umständen gar nicht anders als sich zu Wort zu melden? Soll sie?
Es liegt wohl in der Natur der Kirche wie auch der Gesellschaft, dass Glaube und Politik nicht steril voneinander zu trennen sind. Und doch stellt sich die Frage: wann und gegenüber wem und auf welche Weise Kirche sich zu tagesaktuellen gesellschaftlichen Themen äußern kann, soll, darf oder sollte, könnte, müsste. Ist jedem von uns am Ende die Meinungsbildung selbst zu überlassen? Braucht es eine klare Orientierung für die Entscheidungsfindung im Dschungel der Meinungen? Geht das überhaupt in der Evangelischen Kirche, Eindeutigkeit? Ist alles individuell-beliebig und muss jede selbst schauen, wie sie die Verschiedenheit der Menschen aushält? Kann Kirche als Gemeinschaft das zusammenhalten, was ich als Einzelner kaum mehr aushalten kann? Wie kann man im Sinne gut-protestantischer Streitkultur so richtig konsequent die Argumente auf den Tisch legen und mit dem Anderen dann doch wieder zusammenkommen?
Diesen und anderen Fragen möchte der Evangelische Kirchenbezirk Vaihingen-Ditzingen zusammen mit den vier synodalen Gesprächskreisen der Landeskirche auf der diesjährigen Veranstaltung zum Reformationstag nachgehen. Der Theologieprofessor und deutschlandweit anerkannte Ethiker Prof. Dr. Reiner Anselm (Ludwig-Maximilians-Universität München; Vorsitzender der EKD-Kommission für „öffentliche Verantwortung") stellt sich für Impuls, Rückfragen und Diskussion einem interessierten und kritischen Publikum zur Verfügung.
Die Veranstaltung findet am Reformationstag bei uns am Evangelischen Lichtenstern-Gymnasium statt. Beginn ist um 18:00 Uhr. Herzliche Einladung an alle Interessierten!