Sichtbar evangelisch

Was macht unser Evangelisches Lichtenstern-Gymnasium zur evangelischen Schule? Da muss es doch mehr geben als die reine Selbstbezeichnung und den evangelischen Religionsunterricht im Klassenverband. Wir sind überzeugt, dass unsere Schule ein evangelisches Profil hat, das weit über den Namen und den Unterricht hinausgeht.

Jede Klasse beginnt die Schulwoche am Montag mit einem Morgenkreis, im Klassenzimmer leuchtet dabei eine Kerze mit unserem Schullogo. Dies verbindet uns miteinander und weist hin auf das Licht der Welt, das so viel größer ist als unsere alltäglichen Sorgen. Auch den Wochenschluss gestalten wir liturgisch mit einer abgewandelten Version der Versöhnungslitanei von Coventry und einem gemeinsamen Vater Unser.

Seit 2011 sind wir als Schule Mitglied der weltweiten Nagelkreuzgemeinschaft von Coventry. In diesen zehn Jahren konnte drei Mal eine Delegation nach England reisen um die Versöhnungsgemeinschaft vor Ort kennen zu lernen und neue Impulse an unsere Schule mitzubringen. Die Reisen wurden von SchülerInnen außerhalb des Unterrichts vorbereitet. Sie formulierten auch unsere eigene Schulvariante der Versöhnungslitanei, die wir nun freitags sprechen, und führte zahlreiche Andachten eigenverantwortlich durch. Auch bei den Kirchentagen in Stuttgart und Berlin brachten sich SchülerInnen und Lehrkräfte im Zeichen der Nagelkreuzgemeinschaft an verschiedenen Stellen ein.

Gottesdienste werden bei uns von Lehrkräften, SchülerInnen und Mitarbeitenden aus der Verwaltung gemeinsam gestaltet. Wir feiern sie zu den großen christlichen Festen (wie Weihnachten und Ostern) und den zentralen Ereignissen im Schuljahr (Schuljahresanfang, Praktika, Abitur und Schuljahresende). Außerdem gibt es Projekte wie den PrayDay mit Gebetsstationen und jährlich einen öffentlich zugänglichen Kreuzweg, den traditionell die Klassen 9 gestalten, in diesem Jahr mit Bildmotiven unserer Abiturientin Carolin Ulmar. Dazu feiert jeden Sommer die Ortskirchengemeinde unter der mächtigen Rotbuche einen Erntebittgottesdienst im Grünen, zumeist mit Beteiligung der Schule.

Vor allem prägt das christliche Menschenbild aber unsere Sicht auf alle am Schulleben Beteiligten und unseren Umgang miteinander. Wir sehen unser Gegenüber als geliebtes Geschöpf Gottes, das dennoch ganz Mensch und damit fehlbar ist.

Das Nagelkreuz - Symbol für Versöhnung und Vergebung

Das Evang. Lichtenstern Gymnasium ist seit 2011 Mitglied der weltweiten Nagelkreuzgemeinschaft von Coventry und der Nagelkreuzgemeinschaft in Deutschland eV., die sich seit 1991 als ökumenische Gemeinschaft aus den schon bestehenden Nagelkreuzzentren und der Coventry Community of the Cros of Nails zusammengefunden hat.
Als Mitglied dieses internationalen Friedensnetzes ist es uns ein Anliegen, an der weltweiten Völkerverständigung durch Versöhnung und Vergebung mitzuarbeiten und in unserer Schulgemeinschaft ein Bewusstsein dafür zu schaffen, mit unserer Vergangenheit und auch mit der spannungsreichen Gegenwart im Geist der Wahrheit und der Versöhnung umzugehen.

Das Versöhnungsgebet – die Coventry-Liturgie
Nach der Zerstörung der Kathedrale von Coventry (England) am 14./15.November 1940 durch deutsche Bombenangriffe ließ der damalige Domprobst Richard Howard die Worte „FATHER FORGIVE" in die Chorwand der Ruine einmeißeln. Diese Worte bestimmen das Versöhnungsgebet von Coventry, das die Aufgabe der weltweiten Christenheit umschreibt – alle Gedanken von Vergeltung zu verbannen.
Das Gebet wurde 1959 formuliert und wird seitdem an jedem Freitag um 12.00 Uhr unter freiem Himmel im Chorraum der alten Kathedrale in Coventry und vielen Nagelkreuzzentren der Welt gebetet.
Wir, als Schulgemeinde des Evang. Lichtenstern Gymnasiums bringen unsere Verbundenheit mit dieser Gebetsgemeinschaft zum Ausdruck, indem wir uns am Freitag, am Ende der sechsten Schulstunde an unserem Nagelkreuz im Raum der Stille zur Coventry Liturgie versammeln und dieses Gebet sprechen.

Kreuzweg 2021

Herzlich willkommen beim Kreuzweg des Evangelischen Lichtenstern- Gymnasiums 2021, den die Schülerinnen und Schüler der Klasse 9a gestaltet haben. Die ausgestellten Bilder wurden von Caroline Ulmar aus unserer Kursstufe 2 erstellt.

In den folgenden acht Stationen laden wir Sie ein, den Leidensweg Jesu und seine Auferstehung neu zu erleben. Wir Schüler möchten Ihnen dazu unsere Gedanken zu den Bildern und Bibeltexten weitergeben.

Die gestellten Fragen können Sie dabei zum Nachdenken anregen.

Durch das Übertragen des Kreuzweges auf unser Leben können wir uns Jesus als Vorbild nehmen, da auch wir bisweilen schwierige Wege zu bewältigen haben und Jesus uns zeigt, wie man mit diesen Situationen umgehen kann.

Wir danken Caroline Ulmar sehr herzlich für die Gestaltung der Bilder.

Gottesdienste feiern - Gemeinschaft erleben

Homepage im Aufbau - Text folgt

Raum der Stille

Zur Ruhe kommen, loslassen, auf Gottes Wort hören, singen und beten - dies können wir in unserem "Raum der Stille". Er ist Versammlungsort, Andachts- und Gebetsraum ebenso wie Klassenzimmer, denn gerade für den Religionsunterricht bietet er eine besondere geistliche Atmosphäre.

Als christliche Schule sind wir dankbar, dass die Verantwortlichen bereits bei der Konzeption des Neubaus Wert auf einen "Raum der Stille" gelegt hatten, der wesentlich zu unserer Schulkultur gehört. Schülerbibelkreise oder das Pray-Day-Team nutzen den "Raum der Stille" für Treffen, Angebote oder Gebetsstationen.

In der ökumenischen Gebetswoche freuen wir uns, Gäste aus anderen Konfessionen oder Religionen in unserem "Raum der Stille" zu begrüßen und mit ihnen einen regen geistigen Austausch zu pflegen.

Diakonisch handeln

Diakonisches Handeln geschieht nach christlichem Verständnis aus Nächstenliebe. Dieses Verständnis wollen wir am Lichtenstern-Gymnasium innerhalb unserer Schulgemeinschaft leben. In Klasse 8 beschäftigen sich unsere Schülerinnen und Schüler intensiv mit Handlungsfeldern der Diakonie. Der Dienst am Nächsten wird außerhalb der Schule im Praktikum erfahren. Ein Handlungsfeld caritativer Einrichtungen sind Vesperkirchen, Alten- und Pflegeheime oder auch Tafelläden.
Sammelaktionen machen auf die Not anderer aufmerksam und zeigen immer wieder aufs Neue, zu was wir fähig sind, wenn wir uns gemeinsam für eine Sache einsetzen. Unsere Fünftklässler bringen sich immer im Spätherbst mit einer Sammelaktion "Ein Päckchen Liebe schenken" ein. Dabei kommen zum Teil mehr als einhundert Päckchen für Kinder, Jugendliche oder alte Menschen in östlichen Ländern Europas zusammen. Unsere Achtklässler rufen zur Weihnachtssammelaktion für die Tafelläden auf und geben dabei das Ziel aus, dass jede Schülerin und jeder Schüler 1 kg Ware spendet. Am Abend des Nikolaustages 2021 waren es über 1.000 kg an Waren, die wir an die Ludwigstafel übergeben konnten. Dort kann diese große Warenmenge eingelagert und in den Tagen vor Weihnachten an die berechtigten Familien zu günstigen Preisen abgegeben werden.

Unser besonderes Schulfach Diakonie/Ökonomie steht den Schülerinnen der elften Eingangsklasse des Aufbaugymnasiums (ABG) offen. Ökonomische Grundkenntnisse und diakoniewissenschaftliche Themen werden in einem Fächerverbund vermittelt. Als ganz eigenständiger Kurs kann Diakonie in der Kursstufe fortgeführt werden. Ein praktisches Element ist dabei das wöchentliche Angebot, im benachbarten Alten- und Pflegeheim "Sonnenfeld" ein Erzählcafé zu betreuen. Gerade für unsere Schülerinnen und Schüler eine wertvolle eigene Erfahrung diakonischer Selbstwirksamkeit.

Dankbar dürfen wir sein, dass Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter sowie unsere Eltern diakonisches Handeln als wesentlich für das Gelingen von evangelischer Schule erachten und Kollegium wie Schulleitung hierbei ermutigen und unterstützen.

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