DN2LSG an DPØGVN: Schülerinnen und Schüler des Lichtenstern-Gymnasiums funken mit Polarforschern in der Antarktis

„Delta November Two Lima Sierra Golf" – wer nun an den kreativen Vornamen eines neugeborenen Promi-Sprösslings denkt, liegt daneben. Tatsächlich war unter diesem Rufzeichen das Evangelische Lichtenstern-Gymnasium Sachsenheim per Satellitenfunk zu erreichen – und zwar für ein Wissenschaftler-Team im ewigen Eis der Antarktis.

Aber der Reihe nach: Am Mittwoch, den 17. April 2024 hatten 10 Schülerinnen und Schüler der Klassenstufen 9 bis K1 zusammen mit Herrn Bader die Gelegenheit, über Satellit mit Polarforschern der Station Neumayer III in der Antarktis Kontakt aufzunehmen und die Wissenschaftler zu ihrer Arbeit zu befragen. Ermöglicht wurde dieses besondere Ereignis im Rahmen der Sachsenheimer „Aktion MITEINANDER" durch den Ortsverband Stromberg im Deutschen Amateur Radio Club e.V. unter Federführung von Herbert Ade-Thurow. Der Sachsenheimer Bürgermeister Holger Albrich wollte sich die Aktion nicht entgehen lassen und war ebenfalls ins Obergeschoss des Lichtenstern-Gymnasiums gekommen.

Nachdem eine Satellitenschüssel auf dem Schulbalkon sowie ein Funkgerät und ein Satellitenumsetzer im Klassenzimmer aufgebaut waren, wurde um Punkt 13:00 Uhr ein erster Versuch der Kontaktaufnahme gestartet. Die Funkverbindung von Sachsenheim in die Antarktis erfolgte mithilfe des Satelliten QO-100, der sich über dem Äquator befindet. Nach lautem Krachen und Rauschen meldete sich schließlich das Forscherteam aus der Antarktis. Nun konnten die Schülerinnen und Schüler ihre Fragen an die Wissenschaftler stellen, die sie vorab gesammelt hatten. So wollte Aarna (9c) wissen, wie sich der Klimawandel in der Antarktis bemerkbar mache. Im Alltag seien vor Ort eher wenige Beeinträchtigungen durch den Klimawandel spürbar, berichtete die Forscherin, aber langfristig werde es zu einem Abschmelzen der Pole und daraus resultierenden Konsequenzen für den Meeresspiegel kommen. Katja (9c) interessierte sich für die Freizeitbeschäftigungen der Polarforscher. Es stünden ein Fitnessraum, ein Billardtisch und ein Tischkicker zur Verfügung, berichtete der Wissenschaftler am Mikrofon – gerade im Polarwinter, wenn die Sonne überhaupt nicht mehr aufgeht, sei das unverzichtbar.

Über längere Zeit blieb der Funkkontakt stabil, sodass fast alle Fragen gestellt und beantwortet werden konnten. Als die Verbindung nach gut einer halben Stunde zu schwächeln begann, dankte Amateurfunk-Fachmann Ade-Thurow den Polarforschern unter dem Beifall der Schülerinnen und Schüler für diese besondere Gelegenheit der Kontaktaufnahme.

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