Pressemeldung

Pressebericht: Tipps für erfolgreiche Selbstständigkeit (VKZ)

Alexander Schell berichtet im Gründertalk am Sachsenheimer Lichtenstern-Gymnasium 

Tipps für erfolgreiche Selbstständigkeit

 

in: Vaihinger Kreiszeitung vom 27. März 2020

 

In regelmäßigen Abständen stellen sich Unternehmer dem Expertengespräch mit Schülern des Sachsenheimer Lichtenstern-Gymnasiums. Angeregt durch den Schülerwettbewerb „Jugend gründet" und unter Vermittlung der Steinbeiszentren für Unternehmensentwicklung an der Hochschule Pforzheim erlebten Zehntklässler kürzlich Alexander Schell im Wirtschafts- oder Gründertalk.

Alexander Schell kann auf mehrere Unternehmensgründungen in verschiedenen Branchen zurückblicken. Der 36-jährige Jungunternehmer erlebte Höhen und Tiefen auf seinem beruflichen Weg und berichtete den interessierten Nachwuchsökonomen von seiner Lust, Neues auf den Weg zu bringen und vom unternehmerischen Mut, den ein Selbstständiger haben muss, um Scheitern auch als große Chance anzunehmen. Letztendlich haben seine Erfahrungen seine Karriere geprägt und ihn dorthin gebracht, wo er heute ist.

Nach dem Abitur am Bietigheimer Ellental-Gymnasium entschied sich Schell gegen ein Studium und für eine klassische duale Ausbildung zum Mediendesigner. Über diverse Praktika hatte er sich da schon die verschiedensten beruflichen Einblicke in der Arbeitswelt verschafft. Im Anschluss an die Lehre startete Alexander Schell im Unternehmen eines Freundes. Die Wirtschaftskrise 2008/2009 lehrte ihn jedoch, dass man trotz bester freundschaftlicher Beziehungen als abhängig Beschäftigter keine Arbeitsplatzgarantie hat. Die Marktsituation zwang zu Entlassungen und Alexander Schell verlor seinen Arbeitsplatz. Durch diesen Rückschlag stellte er sich die Frage: „Wenn man selbst bei seinem Freund nicht sicher ist, wo wird einem sonst Arbeitsplatzsicherheit gewährt?".

Aufgrund dieser Entscheidung beschloss er, einen anderen Weg einzuschlagen. Er machte sich selbstständig. In der Folge gründete Alexander Schell, teilweise gemeinsam mit Bekannten oder auf eigene Faust, insgesamt fünf Unternehmen. Zwei Unternehmen etablierten sich am Markt, drei Geschäftsideen erwiesen sich als wenig zukunftsfähig. Sein erfolgreichstes und bis heute aktives Unternehmen „Schell Concepts" führt er allein und bietet seinen Kunden Marketingdienstleistungen an. Hiermit war er lange Zeit am Standort Sachsenheim aktiv. Als zweites Unternehmen, in dem er die größten Erfolgsmöglichkeiten sieht, führt Schell gemeinsam mit seiner Frau einen Beauty-Salon „Best Lashes" in Mannheim. In die Kurpfalz hat er mittlerweile seinen Lebensmittelpunkt verlagert, auch wenn seiner Meinung nach einer der Vorzüge als Unternehmer darin bestehe „von überall arbeiten zu können".

Ein anderer wichtiger Tipp hat mit der persönlichen Einstellung zu tun. Wenn man sich um seine Work-Life-Balance sorge, dann sei man als Selbstständiger nicht richtig aufgestellt. Alexander Schell berichtete, dass sich die Balance ganz von alleine im Alltag einfindet. Wichtig dafür sei, effizient und intelligent zu arbeiten. Schnell stelle man fest, dass Zeit eine der wichtigsten Ressourcen ist. Seine eigenen Erfahrungen zeigten, dass es hilfreich ist, ausreichend „soft skills" mit in die Berufswelt einzubringen. Nicht zu vergessen sei die staatliche Förderung oder in manchen Fällen leider auch Einschränkung. In diesem Bezug wünscht sich Alexander Schell, dass der Staat Start-Ups ausreichend fördert, indem diesen in den ersten drei Jahren die Steuern erlassen werden. Die Tatsache, dass nach Schells Aussage jeden Tag 1000 Start-Ups Insolvenz anmelden müssen, müsse behoben werden. Sein zweiter Wunsch sei, dass Deutschland konkurrenzfähiger werde, um Start-Ups die Chance zu geben, sich auch mit anderen Unternehmen im Markt der innovativen Unternehmensgründungen messen zu können.

Als Schlussfazit gab Alexander Schell den Lichtensternschülern folgende Devise auf den Weg: „Brecht Regeln, aber niemals die Gesetze!" Deutschland sei ein Land, das relativ schnell Fehler verzeihe, aber im Einzelfall durchaus auch bestraft. Sei genügend Kapital vorhanden, könne man sich auf diese Kapitalbasis auch verlassen. Man solle jedoch nie im Businessplan die steuerlichen Belastungen übersehen, die einen nach einer erfolgreichen Gründung einbremsen könnten. Einen Fehler, den schon so manch ein Gründer begangen habe und dann nachjustieren musste.

 

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