in: Bietigheimer Zeitung vom 12. November 2020
Die Schulstiftung der Evangelischen Landeskirche hat das Sachsenheimer Gymnasium mit mobilen Endgeräten ausgestattet.
Wie verbindet man sein Tablet mit dem Beamer? Wo wische ich wie zur nächsten Anwendung? Welche Apps eignen sich im Unterricht und was vermag ein Mobile Device Management (MDM) zu leisten? Fragen, mit denen sich das Kollegium des Lichtenstern-Gymnasium intensiv beschäftigt, denn die heiß ersehnten Lehrertablets sind nun da und alle sind aufgefordert, sich auf unbekannte digitale Techniken einzulassen.
Mit 500 mobilen Endgeräten hat die Schulstiftung der Evangelischen Landeskirche in Württemberg, zu der auch das Sachsenheimer Lichtenstern-Gymnasium zählt, in den letzten Tagen ihre Schulen ausgestattet und so fit im Bereich Digitalisierung gemacht. Neben umfangreichen Klassensätzen für die Schülerinnen und Schüler kann die Schulstiftung nun auch allen Lehrkräften digitale Endgeräte für den Unterricht und die Unterrichtsvorbereitung zur Verfügung stellen. Dabei wird bewusst auf eine einheitliche IT-Ausstattung gesetzt, um den Fokus auf die pädagogische Arbeit zu setzen. Zusätzlich wird von der Schulstiftung ein Leihverfahren entwickelt, mit dem zukünftige Schülerjahrgänge zu vergünstigten Konditionen Unterrichtstablets erwerben können.
Die jüngsten Erfahrungen mit vermehrten Quarantänefällen und drohenden Schulschließungen machen zudem deutlich, wie entscheidend eine funktionierende technische Ausstattung auf allen Ebenen ist, um dauerhaft die Aufrechterhaltung des Unterrichts zu ermöglichen. „Mit der raschen Bereitstellung der Geräte und Infrastruktur reagieren wir auch auf die gegenwärtigen Herausforderungen der Pandemie", so Carmen Rivuzumwami, derzeit kommissarische Vorsitzende der Schulstiftung.
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Wie wichtig neben der Technik auch eine umfassende Medienentwicklungsplanung an den Schulen ist, betont Nina Arnold, die als IT- und Digitalisierungsbeauftragte der Schulstiftung für die Koordinierung der Maßnahmen verantwortlich ist: „Wir organisieren die Umsetzung des Digitalpakts bewusst nachhaltig und legen großen Wert darauf, alle Beteiligten mit ins Boot zu holen."
An jeder Schule der Schulstiftung haben die klassischen Netzwerkbetreuer engagierte und erfahrene Multiplikator*innen aus dem Kollegium an Ihrer Seite. Diese bieten etwa im Rahmen kollegialer Beratung kontinuierlich Schulungen an und können so niederschwellig Hindernisse und mögliche Befürchtungen abbauen. Auch bei der Medienplanentwicklung und der Auswahl der eingesetzten Lernsoftware und Lernplattformen sind die Lehrerinnen und Lehrer direkt beteiligt.
„Die Voraussetzungen bei uns am Lichtenstern-Gymnasium in Sachsenheim sind richtig gut", ist Medienbeauftragter und Musiklehrer Franz Pregler begeistert. Er nutzt die digitalen Möglichkeiten ob in Musik oder seinem zweiten Fach Deutsch, wo immer er darin einen Mehrwert für die Schüler oder sich und seine pädagogische Arbeit erkennt. Dabei geht es Pregler immer darum, dass Schülerinnen und Schüler die Medien beherrschen und keinesfalls umgekehrt. Gerade auch im Einsatz digitaler Medien zeigt sich, wie Schülerinnen und Schüler als mündige Bürger für sich und für andere Verantwortung übernehmen und über ein ethisches Fundament verfügen, das sie stets auch in digitalen Welten auf die Würde ihrer Mitmenschen achten lässt.
Bereits seit zwei Jahren verfügt das Sachsenheimer Gymnasium über einen Breitbandanschluss. Nun wurde das Schul-WLAN über die Sommerferien noch einmal verbessert, sodass alle Unterrichtsräume in digitaler Hinsicht optimal ausgeleuchtet sind. Mit den mobilen Lehrerendgeräten und den zukünftigen Lerntablets der Lichtensternschülerinnen und -schüler wird das leistungsfähige Netz sich bewähren müssen. Präsenz- und Fernunterricht und wie bereits nach den Pfingstferien praktiziertes zeitgleiches hybrides Lernen mit Videounterricht aus allen Klassenzimmern sind mit der erweiterten Netzstruktur des Lichtenstern-Gymnasiums stabil möglich.
Bisher kam das LGS-Schulnetz noch nicht an seine Grenzen und Schulleiter Reinhart Gronbach ist zuversichtlich, dass dies auch weiterhin so bleibt, denn die technische Entwicklung geht weiter und die Verantwortlichen der Schulstiftung wollen ebenso wie die Sachsenheimer Schulleitung offen bleiben für neue Technologien, wenn sich dadurch ein pädagogischer Mehrwert erschließt.