Pressemeldung

Pressebericht: Erkenntnisse über das eigene Lernen (VKZ)

Erkenntnisse über das eigene Lernen

Lehrer Jonas Precht und Mittelstufenschüler des Lichtenstern-Gymnasiums arbeiten sich in den Lernbrücken durch die Geheimnisse der Mathematik.

 

in: Vaihinger Kreiszeitung vom 18. September 2021

 

In den Ferien fand am Lichtenstern-Gymnasium das Ferienprogramm „Lernbrücken" statt. Lehrer, Referendare, pensionierte Pädagogen, Abiturienten und Oberstufenschüler geben Hilfestellungen, um Lernlücken zu schließen. Ein Blick in die alten Klassenarbeiten offenbart, was zu tun ist.

Draußen strahlt die Sonne und drinnen lernen freiwillig Schülerinnen und Schüler aus den verschiedensten Jahrgangsstufen. Insgesamt haben 67 Gymnasiasten der Klassen fünf bis zehn das Angebot der Lernbrücken am evangelischen Lichtenstern-Gymnasium in Sachsenheim in den Sommerferien in diesem Jahr angenommen. Der Fokus lag dabei auf den Hauptfächern in Englisch, Latein, Deutsch und Mathematik. Bereits vor Ostern hatte sich eine Arbeitsgruppe mit dem Konzept der Lernbrücken für den Sommer 2021 befasst. Dabei konnte auf die Erfahrungen aus dem Vorjahr zurückgegriffen werden, heißt es in der Pressemitteilung der Schule. Eine Erkenntnis dabei war, dass es gerade nicht das bloße Wiederholen oder Nachholen von Stoff sein sollte, was in der Fernunterrichtszeit aus den verschiedensten Gründen nicht so geklappt hatte.

Wichtiger erschien dem Vorbereitungsteam um Junglehrer Jonas Precht, Impulse für das passende individuelle Lernverhalten zu geben. Am Anfang der Lernbrücken stand daher auch zunächst eine Einführung in das Lernen. „Wir wollen Schwächen schwächen und vor allem das selbstständige Lernen lernen", so Lehrer Precht. In vier Modulen setzten sich die Teilnehmer zunächst mit Lerngewohnheiten, Lernstrategien und ihren individuellen Lerntypen auseinander. Ist man ein visueller oder ein auditiver Lerntyp, lernt man besser, wenn man in Bewegung ist (motorischer Lerntyp) oder ist Kommunikation mit einem Lernpartner hilfreich? Beim Abgleich der eigenen Lerngewohnheiten brachte manch eine Schülerin oder Schüler wertvolle Erkenntnisse über das eigene Lernverhalten zu Tage.

Im vierten Modul entwickelten die Schüler eigene Lernpläne, die es dann in den Folgetagen umzusetzen galt. Denn wichtig ist es, Ablenkungen nicht nachzugehen, sondern seine Lernpläne auch gewissenhaft umzusetzen. So legten die Schüler ihre Pausen selbstständig fest, entschieden eigenständig, ob sie in den Still- oder Gruppenarbeitsräumen lernten und auf welche Fächer sie ihren Schwerpunkt legten. Damit lag die Verantwortung für die individuellen Lernprozesse bei den Schülerinnen und Schülern selbst. Von den Lehrkräften erhielten sie fachliche sowie methodische Tipps. Unterstützt wurden die Teilnehmer der Lernbrücken auch von älteren Schülern und Abiturienten. Bisweilen war so auch eine Einzelbetreuung möglich, etwa bei Schreibübungen oder beim Lernen von Vokabeln und Deklinationen, eben ganz in Abhängigkeit vom jeweiligen Lerntyp. Mit dem Start in die Lern- und Arbeitsphasen hatten die Schüler den Auftrag, ihre eigenen Klassenarbeiten aus dem Vorjahr zu analysieren. Dazu hatten sie ihre alten Klassenarbeiten dabei und prüften noch einmal, welche Fehler in Mathe, Deutsch oder bei ihren Grammatik- und Übersetzungsaufgaben auftraten. Ein Blick in die alten Klassenarbeiten machte dabei schnell jedem deutlich, dass es noch viel zu tun gäbe.

Die Aufteilung in angemessene Lernportionen, die richtige Reihenfolge der Aufgaben abhängig von deren Schwierigkeit, Pausen und selbstgewählte Belohnungen – mit diesen Vorgaben aus der Einführungsphase entstanden individuelle Lernarrangements, die den Teilnehmern der Lernbrücken den Einstieg in das neue Schuljahr erleichtern sollen. Nun bleibt zu hoffen, dass die Lernbrücken ein Stück weit die Lernlücken aus dem Corona-Schuljahr schließen konnten, vor allem aber, dass die Teilnehmer wertvolle Impulse und Hilfen für das eigene Lernverhalten erhielten.

„Wenn wir da etwas bewirken konnten, dann hat sich der Aufwand für Schüler, Lehrkräfte und Schülerassistenten gelohnt", so Jonas Precht, der mit seinen Kolleginnen und Kollegen und mit viel Herzblut die Lernbrücken am Lichtenstern-Gymnasium vorbereitet hatte.

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