Pressemeldung

Pressebericht: Schüler bauen einen Spielplatz für Kinder im Kosovo (BZ)

von MICHAELA GLEMSER in: Bietigheimer Zeitung vom 9. März 2023

 

Lichtenstern-Gymnasium Kursstufenschüler nutzen Studienfahrt für wohltätiges Projekt.

Donarta Rama weiß sehr genau, dass ihre Kindheit im Kosovo völlig anders verlaufen wäre als in Deutschland. Daher möchte sie den Kindern und Jugendlichen in der Heimat ihrer Eltern etwas Gutes tun und hat mit dieser Idee auch ihre Mitschülerinnen sowie Mitschüler aus der Kursstufe K1 am Lichtenstern Gymnasium begeistert. „Wir wollten unsere Studienfahrt nicht in der herkömmlichen Weise mit Stadtbesichtigungen oder Museumsbesuchen verbringen, sondern wirklich in dieser Zeit ein sinnvolles Projekt in einem anderen Land umsetzen", erzählt Finja Pohl.

Bisher gab es keineSpielmöglichkeiten
Schnell war der Kontakt zu einer Partnerschule in der Ortschaft Runik geknüpft, welche Donartas Vater besucht hat. „Der Pausenhof der Schule, die von der Grundschule bis zur zehnten Klasse reicht, sieht sehr leer und öde aus. Es gibt keinerlei Spielmöglichkeiten für die Kinder. Das wollen wir in Zukunft ändern", sagt Donarta. Unterstützung fanden die Jugendlichen bei den Fachleuten des gemeinnützigen Vereins „KuKuk Kultur e.V." mit Sitz in Stuttgart, die weltweit in Krisengebieten Spielräume für Kinder schaffen. „Die Experten des Vereins werden uns auch bei der Bauplanung unterstützen und beim Bau vor Ort im Kosovo sowie bei der Sicherheitsabnahme am Ende", schildert Lehrerin Janina Hornberger, die mit ihrem Kollegen Sven Gossel das Projekt der Kurstufenschüler begleitet und den Jugendlichen bei der Gestaltung von Werbeflyern oder Auftritten in den sozialen Medien tatkräftig unter die Arme greift.
In mehreren Gruppen haben die jungen Menschen ihr Projekt im Detail vorbereitet und organisiert. Einige kümmern sich dabei um die Spendenakquise und wenden sich an größere Unternehmen, Stiftungen sowie Organisationen, andere bereiten die Reise vor, welche die Jugendlichen vom 15. bis 23. Juli dieses Jahres nach Runik in den Kosovo führt, um den Spielplatz vor Ort zu gestalten und aufzubauen. Zudem kümmern sich die Jugendlichen um ihren Instagram-Account, auf dem das ganze Projekt in Bildern dokumentiert wird. Einen Film wollen die Jugendlichen ebenfalls über die einzelnen Bauschritte im Kosovo drehen. „Bei Schulveranstaltungen konnten wir schon einige Spenden generieren. Insgesamt haben wir jetzt schon 10 000 Euro zusammen. Wir benötigen eine Gesamtsumme von 18 000 Euro", sagt Finja. 1000 Euro kamen von der BW-Bank. Svenja Kachel konnte am Mittwoch den Kurstufenschülern einen Spendenscheck übergeben und zeigte sich beeindruckt vom Engagement der jungen Menschen. „Ihr könnt wirklich stolz auf euch sein, dass ihr euch so für diese gute Sache einsetzt", so Kachel.

Pionierarbeit für die kommenden Jahre
Schulleiter Helmut Dinkel hofft, dass sich diesem Beispiel noch weitere Unternehmen mit Spenden anschließen. „Hier wird quasi eine Pionierarbeit für die kommenden Jahre geleistet", sagte Dinkel. Die Spielgeräte für den Spielplatz wollen die Jugendlichen im Kosovo zum größten Teil aus Holz selbst bauen. Damit unter anderem für das Baumaterial und die Bauversicherung ausreichend Finanzmittel vorhanden sind, werden die Jugendlichen auch beim kommenden Sachsenheimer Wirtschaftsgespräch am 22. März ab 19.30 Uhr mit VfB-Vorstand Alexander Wehrle die Bewirtung übernehmen. Zudem findet am 31. März ein Spendenlauf am Lichtenstern-Gymnasium statt, dessen Erlös zur Hälfte dem Spielplatzbau im Kosovo und zur anderen Hälfte der Ukraine-Hilfe zugutekommt.

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